T: E. Schulze
M: F. Schubert




Auf der Bruck
jaar: 1997

Frisch trabe sonder Ruh und Rast,
mein gutes Roß, durch Nacht und Regen!
Was scheust du dich vor Busch und Ast,
und strauchelst auf den wilden Wegen?

Dehnt auch der Wald sich tief und dicht,
doch muß er endlich sich erschließen,
und freundlich wird ein fernes Licht,
und freundlich wird ein fernes Licht
und aus dem dunklen Tale grüßen.

Wohl könnt ich über Berg und Feld
auf deinem schlanken Rücken fliegen
und mich am bunten Spiel der Welt,
an holden Bildern mich vergnügen.

Manch Auge lacht mir traulich zu
und beut mir Frieden, Lieb und Freude,
und dennoch eil ich ohne Ruh
und dennoch eil ich ohne Ruh zurück,
zurück zu meinem Leide.

Denn schon drei Tage war ich fern von ihr,
die ewig mich gebunden;
drei Tage waren Sonn und Stern'
und Erd und Himmel mir verschwunden.
Von Lust und Leiden, die mein Herz
bei ihr bald heilten, bald zerrissen,
fühlt' ich drei Tage nur den Schmerz
und ach, die Freude mußt ich missen,
und ach, die Freude mußt ich missen.

Weit sehn wir über Land und See
zur wärmern Flur den Vogel fliegen;
wie sollte denn die Liebe je
in ihren Pfade sich betrügen?

Drum trabe mutig durch die Nacht!
Und schinden auch die dunklen Bahnen,
der Sehnsucht helles Auge wacht,
der Sehnsucht helles Auge wacht,

und sicher führt mich süßes Ahnen,
der Sehnsucht helles Auge wacht,
der Sehnsucht helles Auge wacht,
und sicher führt mich süßes Ahnen.



verschenen op:

Du bist die Ruh' (1997)