T: H.R. Kunze
M: H.R. Kunze




Zwei Reisende
jaar: 1995

Wie sollte ich dich vergessen können
nach so viel Taumel, Tränen, Tanz.
Wir könnten einander Verhängnis nennen
wir kennen uns ganz.

Nie schmolz uns das Eis im Champagnerkübel
die Wolken erblühten, ein Kopfstand der Zeit.
Und doch war ich nun dein kleineres Übel
gegen die Einsamkeit.

Zwei Reisende im Traumabteil
flüchtige Blicke, leichtes Gepäck.
Der Rest der Welt schwitzte, hielt Maulaffen feil -
wir flogen weg.

Dein Mann hat von dir keinen Schimmer verstanden
du hast ihn verachtet, vergessen, verschluckt.
Ihr kamt euch schon lang vor den Worten abhanden
ihr habt euch verguckt.

Du hast nach dem Feuerwerk Flüsse vergossen.
Du hauchtest, du taugtest partout nicht zum Glück.
Ich ließ dich, bekanntlich hat keiner geschossen
zu ihm zurück.

Zwei Reisende im Traumabteil
bebende Lippen, rissige Heut.
Das Hotel verwunschen, die Klippen steil
und alles auf Sand gebaut.

Den Uhrzeigersinn können Zwei nicht verbrennen.
Du tatest wie niemand mir Unrecht - und gut.
Wie sollte ich dich vergessen können?
Du bleibst mir im Blut
du bleibst mir im Blut.

Zwei Reisende im Traumabteil
schwindliger Halbschlaf, summendes Gleis.
Wir küßten den Herzriß sternschnuppenlang heil
dann wurden wir Eis.
Dann wurden wir Eis.



verschenen op:

Zwei Reisende (1995)
Live - Bitte nichr stören (1996)